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Kein Nachfolger, keine Investitionen

  • Autorenbild: ZM
    ZM
  • 3. Apr. 2019
  • 2 Min. Lesezeit

Unternehmen mit Nachfolgeplänen des Inhabers investieren etwa gleich viel wie der Durchschnitt aller Mittelständler in Deutschland (rund 7.500 EUR je VZÄ-Beschäftigtem). Dies zeigt eine aktuelle Untersuchung der KfW Research auf der Basis des KfW Mittelstandspanel. So überraschend dieses Ergebnis auf den ersten Blick schein mag, so klar ist dessen Ursache: Es kommt auf den Zeithorizont an!  Je näher der Zeitpunkt der geplanten Übergabe bzw. des Verkaufs rückt, desto seltener werden Investitionsprojekte umgesetzt.

Steht die Nachfolge in den kommenden fünf Jahren an, liegt die Investitionsbereitschaft bei durchschnittlich rund 41 %. Liegt die geplante Nachfolge mehr als fünf Jahre in der Zukunft, liegt die Investitionsbereitschaft bei durchschnittlich 56 % – also deutlich höher. Zusätzlich zeigt sich: Wird die Stilllegung geplant, wird kaum noch investiert - die Investitionsbereitschaft sinkt auf 30 %.

Besonders deutlich wird die Bedeutung des Zeithorizontes anhand des Investitionsvolumens je Vollzeitäquivalent (VZÄ)-Beschäftigtem– ein adäquates Maß zur Berücksichtigung des mit der Unternehmensgröße steigenden Investitionsvolumens. Während KMU, in denen die Nachfolge noch weit in der Zukunft liegt (zwischen 11 und 20 Jahren), mit 7.900 EUR nahezu einen zum Gesamtmittelstand identischen Wert erreichen (2016: 7.954 EUR), liegt die Investitionsintensität bei KMU mit kurzfristig anstehenden Nachfolgen (innerhalb der kommenden zwei Jahre) bei niedrigen 5.700 EUR.  

Woran liegt das? Der zeitnah bevorstehende Generationenwechsel in der Inhaberschaft, gepaart mit einem generell recht hohen Alter des Inhabers, blockiert Investitionsfreude. Das ist auch verständlich. Einerseits herrscht bei Alteigentümern von KMU vor ihrem Rückzug Unsicherheit, ob ein potenzieller Nachfolger den künftigen Ertrag einer Investition gleich hoch bewertet wie er selbst – und dies entsprechend im Kaufpreis berücksichtigt. Andererseits besitzen viele Investitionen bei fortgeschrittenem Alter aus Inhabersicht eine zu lange Amortisationszeit. Der Wunsch in hohem Alter keine langjährigen finanziellen Verpflichtungen einzugehen ist dann ausgeprägt.

In jedem Fall hat die Zurückhaltung beui der Investitions-Bereitschaft Auswirkungen auf die Kern-Struktur eines Unternehmens - und damit auf den Unternehmenswert.

Quelle: KfW Research

 
 
 

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